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Stillen! Aber wie?

Stillen ist das natürlichste der Welt? Natürlich? Ja! Einfach? Nein! Um beim Stillen genug Milch zu erhalten und möglichst keine wunden Brustwarzen zu bekommen, ist es wichtig, dass dein Baby die Brustwarze richtig erfasst…, das hab ich schon mal gehört denkst du dir, aber wissen wie es geht? Puh.. Ich habe hier ein paar Tipps & Tricks wie es besser funktionieren kann. Ich empfehle aber immer, eine Stillberaterin in deiner Nähe zu kontaktieren, damit ihr euch eure Herausforderungen, die du und dein Baby bestimmt meistern werdet, gemeinsam anzusehen.

Gib euch Zeit!

Ja, es ist das natürlichste auf der Welt dein Baby mit der Brust zu ernähren, aber es kann trotzdem Zeit und Übung erfordern. Für dich, sowie für dein Baby. Dein kleiner Spatz weiß, dass er unbedingt an deine Milch möchte, er weiß instinktiv dass diese Nähe, das „Poch poch“ von Mamas Herz, die Wärme, der Geruch, das einzige ist was er möchte.“ Aber Mama? Wie soll ich das jetzt angehen?“ Nicht nur du darfst dir Zeit nehmen um geübt im Stillen zu werden, du darfst diese Zeit auch deinem Baby geben, die richtige „Technik“ für sich zu entwickeln. Wir können dabei ein wenig unterstützen und wenn du weißt, wie das „richtige Anlegen“ aussehen und sich anfühlen sollte, kann das eine große Hilfe für euch beide sein. Falsches Anlegen kann nämlich nicht nur frustrierend und stressig für dein Baby sein, es kann bei dir auch wunde Brustwarzen verursachen. Es kann zudem bedeuten, dass dein Baby deine Brüste nicht effektiv entleeren kann, was zu verminderter Gewichtszunahme und reduzierter Milchproduktion führt und ein erhöhtes Risiko für blockierte Milchkanäle und Mastitis birgt.

So hilfst du deinem Baby, deine Brustwarze richtig zu erfassen


1: Überprüfe deine Anlegeposition

Bevor du beginnst und egal für welche Stillposition du dich entscheidest, achte darauf, dass sich Kopf, Hals und Wirbelsäule deines Babys in einer Linie befinden und nicht verdreht sind. Das Kinn des Babys sollte nach oben zeigen und nicht auf seiner Brust aufliegen. Achte auch darauf, dass du es bequem hast – du kannst Kissen verwenden, um deinen Rücken, deine Arme oder das Baby zu stützen.

2: Motiviere dein Baby, seinen Mund zu öffnen

Halte dein Baby nah bei dir, so dass seine Nase auf gleicher Höhe wie deine Brustwarze liegt. Berühre mit deiner Brustwarze leicht die Oberlippe deines Babys, damit es seinen Mund weit öffnet. Je weiter offen sein Mund ist, desto leichter kann es deine Brustwarze erfassen.1

3: Bring dein Baby an deine Brust

Sobald dein Baby seinen Mund weit öffnet und seine Zunge über sein unteres Zahnfleisch legt, ziehe es an deine Brust und ziele mit deiner Brustwarze in Richtung seines oberen Gaumens. Das Kinn deines Babys sollte das Erste sein, was deine Brust berührt. Dein Baby sollte einen Großteil deines Brustwarzenhofs in seinen Mund nehmen, wobei seine Unterlippe und der Kiefer eher den Bereich unter dem Brustwarzenhof abdecken.1 Wenn dein Brustwarzenhof nicht ganz in seinem Mund ist, ist das völlig in Ordnung – wir alle haben unterschiedlich große Brustwarzenhöfe und unterschiedlich große Babys! Manchen Müttern hilft es, ihre Brust leicht zu formen, während sie ihr Baby anlegen. Probiere einfach aus, was bei euch gut funktioniert.

4: Halte dein Baby eng an deinem Körper, während es an deiner Brust saugt

Denk daran, dass alle Mütter unterschiedlich geformte Brüste und Brustwarzenpositionen haben, daher hast du vielleicht nicht immer die „perfekte“ Anlegeposition. Halte dein Baby wann immer möglich nah bei dir, so dass sein Kinn deine Brust berührt. Die Nasen neugeborener Babys zeigen nach oben, damit sie einfach atmen können, während sie an der Brust liegen, und die Koordination von Saugen und Atmen leicht lernen können.1,2

5: Schau hin und höre zu

Wenn dein Baby trinkt, wird deine Brustwarze an seinen Gaumen gedrückt und von unten leicht von seiner Zunge umschlossen. Das Saugen sollte sich nicht unangenehm anfühlen – eher wie ein leichtes Ziehen. Beobachte dein Baby – anfangs macht es kurze, schnelle Saugbewegungen, um deinen Milchfluss in Gang zu bringen (Milchspendereflex). Sobald die Milch zu fließen beginnt, saugt es langsamer und tiefer mit einigen Pausen, was darauf hinweist, dass es Milch trinkt – ein gutes Zeichen! Du solltest sehen können, wie sich sein Kiefer bewegt, und vielleicht auch Saug- und Schluckgeräusche hören.

6: So löst du dein Baby von der Brust

Falls dein Baby nicht genug von deiner Brustwarze erfasst, das Anlegen schmerzhaft ist oder das Baby auf deiner Brustwarze kaut oder mit seiner Zunge über das Ende fährt, zieh es wieder von deiner Brust und versuche es erneut. Führe deinen sauberen Finger leicht in seinen Mundwinkel ein, um falls nötig sein Saugen zu unterbrechen.


Zeichen dafür, dass dein Baby die Brustwarze gut erfasst hat

Jedes Mal, wenn du dein Baby stillst, solltest du auf Folgendes achten:

  • Sein Kinn berührt deine Brust und es kann durch seine Nase atmen

  • Sein Mund ist weit geöffnet und es hat auch einen Teil deines Brustwarzenhofs im Mund (nicht nur deine Brustwarze)

  • Das Saugen ist nicht schmerzhaft

  • Dein Baby beginnt mit kurzen Saugbewegungen, bevor es langsamer und tiefer saugt2,3

  • Die Lippen deines Babys sind nach außen gestülpt.

Denk daran: Wenn das Stillen schmerzhaft ist, dein Baby nach der Stillmahlzeit noch hungrig erscheint oder es nicht zunimmt, kann falsches Anlegen der Grund sein. Wende dich dann so schnell wie möglich an eine Stillberaterin oder Hebamme. 1 Cadwell K. Latching‐on and suckling of the healthy term neonate: breastfeeding assessment. J Midwifery Womens Health. 2007;52(6):638-642.2 Hoover K. Perinatal and intrapartum care. In: Wambach K, Riordan J, editors. Breastfeeding and human lactation. Burlington MA: Jones & Bartlett Learning; 2016. p.227-270.3 UNICEF UK BFHI. Off to the best start [Internet]. 2015 [cited 2018 Quelle: medela.at

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